Mehr oder weniger ausgeschlafen sollte
unser Sightseeing-Trip in Peking beginnen. Direkt am Hostel konnten wir uns
Fahrräder ausleihen, die zwar nicht sehr bequem, aber dafür äußerst zweckmäßig
waren. Peking ist eine super Stadt, um mit dem Rad von A nach B zu gelangen, da
die Stadt in etwa so flach wie Holland ist. J
Unsere Räder. Bequem ist anders.
Begonnen haben wir unsere Tour an den
Trommel- und Glockentürmen. [Diese stehen bereits seit 1420 dort und
informierten die Pekinger über Tages- und Nachtbeginn.] Bereits nach 10 Minuten
Fahrt, kamen wir dort an und erklommen den Trommelturm. Wir hatten etwas Glück
und 5 Minuten nach unserer Ankunft begann das Trommelspiel auf den großen
Trommeln, die teilweise einen Durchmesser von 1,5 m haben. Der Glockenturm war
nicht allzu interessant, da die Glocke von Gerüsten umgeben war.
Oben im Trommelturm
Kleine Rast in einem Hutong.
Weiter ging es mit dem Rad Richtung
Süden. Wir durchquerten kleine Hutongs und eine große Hauptstraße ehe wir am
Südeingang der verbotenen Stadt, dem ehemaligen Kaiserpalast, angekommen sind. [1420
wurde die „Stadt in der Stadt“ fertig gestellt und bis 1920 durfte die
Öffentlichkeit diesen Ort nicht betreten. Insgesamt wohnten 24 Kaiser dort und
rund 3000 Menschen lebten in der verbotenen Stadt unter der letzten Dynastie,
was für die Bewohner aber eher einem luxuriösen Gefängnis glich, da sie kaum
Bewegungsfreiraum hatten.] Nachdem Anna uns ein wenig über die verbotene Stadt
informiert hatte, betraten wir den Palast auf eigene Faust. Unser mitgenommener
Reiseführer erwies sich als äußerst hilfreich, um zu verstehen, was wir uns
denn so anguckten. Stets las Anna die entsprechende Passage vor, sodass wir
„voll den Durchblick“ über die einzelnen Gebäude hatten. Wir passierten das Tor
der Höchsten Harmonie, die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Harmonie
der Mitte, die Halle der Harmoniewahrung,… und schließlich freute sich Kim
durch das Tor der Himmlisch-Männlichen Klarheit zu laufen. Zwischendurch legten wir eine Fotopause
ein und erfreuten uns an der Selbstauslöser-Funktion. Wir haben uns ein ruhiges
Plätzchen gesucht, an dem nicht allzu viele Menschen entlanggelaufen sind.
Voll in action!
Im Hintergrund irgendein super Gebäude. ;-)
Weiter haben wir einen Blick auf den
größten Drachenreliefstein des Palastes geworfen, [der nur im Winter zum Palast
gebracht werden konnte, da extra Eisbahnen für diesen gegossen werden mussten,
auf denen er zum Palast gezogen werden konnte]. Nach weiteren Hallen und Toren
ging die Motivation langsam dahin, sodass wir uns nach ca. 3 Stunden auf den
Weg zum Ausgang machten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so lange dort
aufhalten kann!
Zum Abschluss in der verbotenen Stadt noch schnell ein Foto...
Da wir zu faul waren, zum Tiananmen
rüber zu laufen (er ist direkt gegenüber vom Südausgang), sind wir mit dem Rad
weiter zum Himmelsaltar gefahren. Auf dem Weg haben wir noch kurz Halt am
nationalen Theater (sehr schönes Bauwerk) gemacht… Am Himmelsaltar, bzw. an dem
dazugehörigen Park, angekommen, liefen wir den Park entlang und trafen zuerst
auf Halle des Erntegebets. Mehr als ein paar Fotos konnten wir diesem
„vollkommensten und großartigstem Werk klassischer chinesischer Baukunst“ aber nicht
abgewinnen. Auch das kaiserliche Himmelsgewölbe und die Echomauer fanden wir
nicht besonders spannend. Vielleicht lag es an der Anstrengung, vielleicht an
den aufgezogenen Wolken, aber wirklich beeindruckend war das alles nicht. So
gingen wir mit etwas größeren Erwartungen zum eigentlichen Himmelsaltar. Aber
der war noch enttäuschender als die vorherigen Bauwerke, da es sich lediglich
um eine dreistufige Altarterrasse handelte, ohne viel Schnick-Schnack.
Das nationale Theater.
Halle des Erntegebets.
Zum Ende unserer Fahrradtour sind wir
etwa 7 km zurück zum Kohlehügel gedüst. Von dort, so sagte man uns, habe man
eine tolle Aussicht auf die Stadt. Und tatsächlich, pünktlich zum versmogten
Sonnenuntergang konnten wir die Aussicht auf die verbotene Stadt und Peking
genießen.
Der Blick vom Kohlehügel auf die verbotene Stadt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause sind
wir dann die letzten 4 km zurück zum Hostel gefahren, wo wir uns kurz fertig
gemacht, Internet genutzt und Sachen abgelegt haben. Am Abend trafen wir uns
dann endlich mit den anderen Paderbornern, die auch am ASBE-Programm
teilnehmen. Mit Hilfe eines Reiseführers suchten wir ein nettes Restaurant auf,
welches Pekingente serviert. Mit 8 Leuten kamen so einige sehr leckere Gerichte
auf den Tisch und auch die Ente, welche mit Haut in kleine Wraps inkl. Soße,
Gurke, etc. gewickelt wird, schmeckte lecker. Nach einem gemeinsamen Cocktail
am Houhai-See und der krampfhaften Suche nach einem günstigen Taxi, sind wir
dann abends wieder müde ins Bett gefallen.
Treffen mit den Paderborner Pekingern.
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