Noch nicht einmal eine Woche
ist vergangen seitdem Mädels weg waren und schon stand was Neues auf meinem
Programmplan: Ein Wochenendtrip nach Peking mit Kim und Anna. Da das Flugzeug nur unwesentlich teurer als
der Schnellzug war, entschlossen wir uns für den Flieger. Auch wenn ich vorab
schon gehört habe, dass die Flüge in Shanghai des Öfteren Verspätung haben, waren
wir positiv gestimmt… zumindest bis wir am Flughafen angekommen sind. Denn dort
stellte dich heraus, dass unser Flug 35 Minuten Verspätung haben soll. Also
machten wir es uns mit einem Subway-Baguette gemütlich und warteten. Aus den 35
Minuten wurden letztendlich 90 Minuten, aber schneller als mit dem Zug war es
dennoch. Mit Bus und Taxi ging es dann nachts zu unserem „Lucky Family Hostel“,
in dem für die nächsten 3 Nächte residierten. Das Hostel lag in einem kleinen
Hutong, nicht allzu weit entfernt von den Hauptattraktionen der Stadt. Hutongs,
sind typische enge Gassen, die man in Peking überall finden kann.
Kaum angekommen, war die
Freude auf ein Bett groß. Allerdings war die Nacht nicht allzu angenehm, da wir
in unserem 6er-Zimmer von 3 sogenannten „Monster-Schnarchern“ umgeben waren!
Unter mir lag er, der Schnarcher in Person, neben mir der Bär, der mit seinem
Schnarchen alles übertrumpfen wollte und hinter mir ein leises Gesausel von
Schnarchen. Selbst mein MP3-Player konnte nicht dagegen ankommen! Naja, da wir „zum
Glück“ eh nur 5 1/2 Stunden Schlaf vor uns gehabt hätten, konnten wir um 6.30h
schnell aufstehen und uns auf den Weg zur chinesischen Mauer machen. Das Wetter
sollte sich von seiner schönsten Seite zeigen, sodass wir diesen Tag für die
Mauer reserviert haben. Unser gewählter Mauerabschnitt heißt Mutianyu und
gehört zu einem der neueren Abschnitte aus der Ming-Dynastie, welcher per
Sessellift erreicht und mit einer Sommerrodelbahn gen Tal beendet werden kann.
Die Mauer
Noch mehr Mauer
Trotz Vorwarnungen sind wir
auf eine Frau reingefallen, die uns zum Bus gelockt und uns zu früh aussteigen
lassen hat, sodass wir auf ein Taxi angewiesen waren. Mit etwas
Verhandlungsgeschick, konnten wir den Preis zum Glück niedrig halten (wir
bezahlten ca. 11€ p.Pers.) und nach einer weiteren Stunde Fahrt, kamen wir an
der Mauer an.
Seilbahn in Mituainyu
Urlaubsfeeling
Wir hatten insgesamt 2 Stunden
Zeit, um die Mauer etwas entlang zu laufen, Fotos zu schießen (es entstanden
ganze 350 Fotos in der kurzen Zeit) und mit der Sommerrodelbahn wieder
herunterzufahren. Das Wetter war tatsächlich wunderschön, sodass wir blauen
Himmel, wenig Smog und angenehme Temperaturen hatten. Kaum oben angekommen, war
es besonders beeindruckend zu sehen, wie sich die Mauer mehrere Kilometer die
Berge entlang schlängelte. Zieht man in Betracht, dass wir uns auf einem
Mauerstück von ca. 2 km Länge aufhielten, ist es kaum zu glauben, dass sich die
Mauer über weitere 21.200 km erstreckt!
Kim und ich
Aussicht vom Aussichtsturm
Die ganze Gang
Kurz vor der Abfahrt.
Leider zu wenig Abstand...
Auf dem Rückweg wollten wir
eigentlich noch zu einer schönen Schlucht, aber da es sich als zu weit
herausstellte, sind wir direkt zurück zum Bus gefahren worden. Von dort aus
mussten wir dann ganze 2 Stunden in die Innenstadt fahren… unglücklicherweise
sind wir nämlich in einen Linienbus eingestiegen, der an jeder Ecke angehalten
ist. Da wir mittlerweile nach 17.30h hatten und die meisten Sehenswürdigkeiten genau
dann schließen, beschlossen wir erst
einmal zurück ins Hostel zu fahren. Eigentlich wollten wir uns noch mit den
Paderborner Studenten, die in Peking ihr Auslandssemester verbringen, treffen,
aber der Schlafmangel hielt uns etwas davon auf. Stattdessen begaben wir uns
auf den Weg in die nicht allzu weit entfernte Dong’anmen Dajie, wo wir in einer
Querstraße den Nightmarket besuchten. Dort gab es neben aufgespießten
Seesternen, Seepferdchen und Schildkröten auch noch lebende Skorpione, die kurz
vorher gebraten werden, zu essen. Da wir eindeutig keinen Appetit auf
solcherlei hatten, entschieden wir uns für gebratene Nudeln. Ziemlich kaputt
sind wir dann kurz vor Mitternacht ins Bett gefallen… und zwar mit sehr großer Erleichterung, da die
„Monster-Schnarcher“ mittlerweile abgereist sind.
(Teil 2 unserer Reise folgt in
Kürze!)
Skorpione, Schildkröten, Spinnen, Echsen, Würmer,... Ihgitt!
Die Dinger haben noch gelebt!!!
Schon etwas attraktiver!
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