Donnerstag, 24. Oktober 2013

Peking. Tag 3 und was sonst so passiert

Hallo liebe Leser, heute folgt der letzte Eintrag zu Peking. Für Sonntag, unseren letzten Tag, haben wir uns den Sommerpalast, das Financial District und den Tiananmen Platz vorgenommen. Auf Grund der Tatsache, dass der Sommerpalast 19 km außerhalb Pekings liegt, mussten wir auf eine weitere Fahrradtour verzichten und stattdessen die Metro nehmen. Das Wetter ließ mit einer Wolkendecke leider etwas zu wünschen übrig und unsere Beine waren auch recht schwer, sodass wir den Sommerpalast innerhalb kürzester Zeit durchforstet haben. [Dennoch ein paar Fakten hierzu: Er wurde 1764 errichtet und mittlerweile mehrere Male wieder erneuert. Im Sommer hielt sich der Kaiser dort auf, um der Hitze und dem Alltag zu entfliehen. Zu diesem Palast gehört auch ein 2,2 km² großer See und nachgebaute Kanalstraßen von Suzhou. Vielleicht erinnert ihr euch… Suzhou war die Stadt, die die Mädels und ich absolut nicht spannend fanden :D.]

Im Sommerpalast.
Tiananmen Platz mit einer Wach (hinter Kim) und mir. ;-)
Danach sind wir dann zum Tiananmen Platz gefahren, welchen wir zu Fuß überquert haben. Anschließend gönnten wir uns einen Snack bei McDonald’s… die Bananentasche (falls sie mal nach Deutschland kommen sollte) kann ich euch sehr empfehlen ;-). Weil es leider etwas angefangen hat zu regnen, sind wir anschließend direkt in die Shoppingmall „The Place“ gefahren, in der wir uns gemütlich einen Kaffee geholt und erst einmal eine längere Pause im Warmen eingelegt haben. Zuletzt gingen wir in das Financial Center. Neben einer tollen Aussicht aus dem World Trade Center Tower 3 im 81. Stockwerk konnten wir auch das CCTV Gebäude besichtigen ehe es ein letztes Mal zurück zum Hostel ging.

Das CCTV Gebäude. Dort werden die Nachrichten manipuliert...
Und wie es manchmal so ist… auf dem Rückflug hatten wir auch wieder Verspätung. Dieses Mal mussten wir ganze 2 Stunden warten.

Kurz nach unserer Heimkehr stand schon wieder etwas Neues an: Meine Schwester und ihr Freund kamen mich für 6 Tage in Shanghai besuchen J. Neben dem Standardprogramm haben wir einen Tagesausflug in das schöne Hangzhou gemacht. Ansonsten fand unsere erste WG-Party statt, Anna und Kim lassen mich für ein paar Tage alleine, da sie nach Hongkong gefahren sind, und ich freue mich auf die Philippinen. Ab Mittwoch werde ich dort mit Moritz ein paar entspannte Tage verbringen :-) Juchuuu!

Bootsfahrt auf dem Westsee in Hangzhou.
Ladies Night im Le Meridien Hotel.
Pudong Tour mit Vanessa&Dirk.
Ein Blick nach oben.
Smog-Aussicht aus dem Ritz Carlton Hotel.
Lieblingsmotiv: Skyline!
Und nochmal die Skyline mit meinem Besuch :-)

Freitag, 18. Oktober 2013

Peking. Tag 2: Powersightseeing

Mehr oder weniger ausgeschlafen sollte unser Sightseeing-Trip in Peking beginnen. Direkt am Hostel konnten wir uns Fahrräder ausleihen, die zwar nicht sehr bequem, aber dafür äußerst zweckmäßig waren. Peking ist eine super Stadt, um mit dem Rad von A nach B zu gelangen, da die Stadt in etwa so flach wie Holland ist. J

 Unsere Räder. Bequem ist anders.

Begonnen haben wir unsere Tour an den Trommel- und Glockentürmen. [Diese stehen bereits seit 1420 dort und informierten die Pekinger über Tages- und Nachtbeginn.] Bereits nach 10 Minuten Fahrt, kamen wir dort an und erklommen den Trommelturm. Wir hatten etwas Glück und 5 Minuten nach unserer Ankunft begann das Trommelspiel auf den großen Trommeln, die teilweise einen Durchmesser von 1,5 m haben. Der Glockenturm war nicht allzu interessant, da die Glocke von Gerüsten umgeben war.

 Oben im Trommelturm

Kleine Rast in einem Hutong.

Weiter ging es mit dem Rad Richtung Süden. Wir durchquerten kleine Hutongs und eine große Hauptstraße ehe wir am Südeingang der verbotenen Stadt, dem ehemaligen Kaiserpalast, angekommen sind. [1420 wurde die „Stadt in der Stadt“ fertig gestellt und bis 1920 durfte die Öffentlichkeit diesen Ort nicht betreten. Insgesamt wohnten 24 Kaiser dort und rund 3000 Menschen lebten in der verbotenen Stadt unter der letzten Dynastie, was für die Bewohner aber eher einem luxuriösen Gefängnis glich, da sie kaum Bewegungsfreiraum hatten.] Nachdem Anna uns ein wenig über die verbotene Stadt informiert hatte, betraten wir den Palast auf eigene Faust. Unser mitgenommener Reiseführer erwies sich als äußerst hilfreich, um zu verstehen, was wir uns denn so anguckten. Stets las Anna die entsprechende Passage vor, sodass wir „voll den Durchblick“ über die einzelnen Gebäude hatten. Wir passierten das Tor der Höchsten Harmonie, die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Harmonie der Mitte, die Halle der Harmoniewahrung,… und schließlich freute sich Kim durch das Tor der Himmlisch-Männlichen Klarheit zu laufen. Zwischendurch legten wir eine Fotopause ein und erfreuten uns an der Selbstauslöser-Funktion. Wir haben uns ein ruhiges Plätzchen gesucht, an dem nicht allzu viele Menschen entlanggelaufen sind.


 Voll in action!

Im Hintergrund irgendein super Gebäude. ;-)

Weiter haben wir einen Blick auf den größten Drachenreliefstein des Palastes geworfen, [der nur im Winter zum Palast gebracht werden konnte, da extra Eisbahnen für diesen gegossen werden mussten, auf denen er zum Palast gezogen werden konnte]. Nach weiteren Hallen und Toren ging die Motivation langsam dahin, sodass wir uns nach ca. 3 Stunden auf den Weg zum Ausgang machten. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so lange dort aufhalten kann!

 Zum Abschluss in der verbotenen Stadt noch schnell ein Foto...

Da wir zu faul waren, zum Tiananmen rüber zu laufen (er ist direkt gegenüber vom Südausgang), sind wir mit dem Rad weiter zum Himmelsaltar gefahren. Auf dem Weg haben wir noch kurz Halt am nationalen Theater (sehr schönes Bauwerk) gemacht… Am Himmelsaltar, bzw. an dem dazugehörigen Park, angekommen, liefen wir den Park entlang und trafen zuerst auf Halle des Erntegebets. Mehr als ein paar Fotos konnten wir diesem „vollkommensten und großartigstem Werk klassischer chinesischer Baukunst“ aber nicht abgewinnen. Auch das kaiserliche Himmelsgewölbe und die Echomauer fanden wir nicht besonders spannend. Vielleicht lag es an der Anstrengung, vielleicht an den aufgezogenen Wolken, aber wirklich beeindruckend war das alles nicht. So gingen wir mit etwas größeren Erwartungen zum eigentlichen Himmelsaltar. Aber der war noch enttäuschender als die vorherigen Bauwerke, da es sich lediglich um eine dreistufige Altarterrasse handelte, ohne viel Schnick-Schnack.

 Das nationale Theater.

Halle des Erntegebets. 

Zum Ende unserer Fahrradtour sind wir etwa 7 km zurück zum Kohlehügel gedüst. Von dort, so sagte man uns, habe man eine tolle Aussicht auf die Stadt. Und tatsächlich, pünktlich zum versmogten Sonnenuntergang konnten wir die Aussicht auf die verbotene Stadt und Peking genießen.

Der Blick vom Kohlehügel auf die verbotene Stadt.


Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir dann die letzten 4 km zurück zum Hostel gefahren, wo wir uns kurz fertig gemacht, Internet genutzt und Sachen abgelegt haben. Am Abend trafen wir uns dann endlich mit den anderen Paderbornern, die auch am ASBE-Programm teilnehmen. Mit Hilfe eines Reiseführers suchten wir ein nettes Restaurant auf, welches Pekingente serviert. Mit 8 Leuten kamen so einige sehr leckere Gerichte auf den Tisch und auch die Ente, welche mit Haut in kleine Wraps inkl. Soße, Gurke, etc. gewickelt wird, schmeckte lecker. Nach einem gemeinsamen Cocktail am Houhai-See und der krampfhaften Suche nach einem günstigen Taxi, sind wir dann abends wieder müde ins Bett gefallen. 

Treffen mit den Paderborner Pekingern. 

Dienstag, 15. Oktober 2013

Peking. Tag 1: Chinesische Mauer

Noch nicht einmal eine Woche ist vergangen seitdem Mädels weg waren und schon stand was Neues auf meinem Programmplan: Ein Wochenendtrip nach Peking mit Kim und Anna.  Da das Flugzeug nur unwesentlich teurer als der Schnellzug war, entschlossen wir uns für den Flieger. Auch wenn ich vorab schon gehört habe, dass die Flüge in Shanghai des Öfteren Verspätung haben, waren wir positiv gestimmt… zumindest bis wir am Flughafen angekommen sind. Denn dort stellte dich heraus, dass unser Flug 35 Minuten Verspätung haben soll. Also machten wir es uns mit einem Subway-Baguette gemütlich und warteten. Aus den 35 Minuten wurden letztendlich 90 Minuten, aber schneller als mit dem Zug war es dennoch. Mit Bus und Taxi ging es dann nachts zu unserem „Lucky Family Hostel“, in dem für die nächsten 3 Nächte residierten. Das Hostel lag in einem kleinen Hutong, nicht allzu weit entfernt von den Hauptattraktionen der Stadt. Hutongs, sind typische enge Gassen, die man in Peking überall finden kann.

Kaum angekommen, war die Freude auf ein Bett groß. Allerdings war die Nacht nicht allzu angenehm, da wir in unserem 6er-Zimmer von 3 sogenannten „Monster-Schnarchern“ umgeben waren! Unter mir lag er, der Schnarcher in Person, neben mir der Bär, der mit seinem Schnarchen alles übertrumpfen wollte und hinter mir ein leises Gesausel von Schnarchen. Selbst mein MP3-Player konnte nicht dagegen ankommen! Naja, da wir „zum Glück“ eh nur 5 1/2 Stunden Schlaf vor uns gehabt hätten, konnten wir um 6.30h schnell aufstehen und uns auf den Weg zur chinesischen Mauer machen. Das Wetter sollte sich von seiner schönsten Seite zeigen, sodass wir diesen Tag für die Mauer reserviert haben. Unser gewählter Mauerabschnitt heißt Mutianyu und gehört zu einem der neueren Abschnitte aus der Ming-Dynastie, welcher per Sessellift erreicht und mit einer Sommerrodelbahn gen Tal beendet werden kann.

 Die Mauer

Noch mehr Mauer

Trotz Vorwarnungen sind wir auf eine Frau reingefallen, die uns zum Bus gelockt und uns zu früh aussteigen lassen hat, sodass wir auf ein Taxi angewiesen waren. Mit etwas Verhandlungsgeschick, konnten wir den Preis zum Glück niedrig halten (wir bezahlten ca. 11€ p.Pers.) und nach einer weiteren Stunde Fahrt, kamen wir an der Mauer an.

 Seilbahn in Mituainyu

Urlaubsfeeling

Wir hatten insgesamt 2 Stunden Zeit, um die Mauer etwas entlang zu laufen, Fotos zu schießen (es entstanden ganze 350 Fotos in der kurzen Zeit) und mit der Sommerrodelbahn wieder herunterzufahren. Das Wetter war tatsächlich wunderschön, sodass wir blauen Himmel, wenig Smog und angenehme Temperaturen hatten. Kaum oben angekommen, war es besonders beeindruckend zu sehen, wie sich die Mauer mehrere Kilometer die Berge entlang schlängelte. Zieht man in Betracht, dass wir uns auf einem Mauerstück von ca. 2 km Länge aufhielten, ist es kaum zu glauben, dass sich die Mauer über weitere 21.200 km erstreckt!

 Kim und ich

 Aussicht vom Aussichtsturm



Die ganze Gang

Kurz vor der Abfahrt.

Leider zu wenig Abstand...

Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch zu einer schönen Schlucht, aber da es sich als zu weit herausstellte, sind wir direkt zurück zum Bus gefahren worden. Von dort aus mussten wir dann ganze 2 Stunden in die Innenstadt fahren… unglücklicherweise sind wir nämlich in einen Linienbus eingestiegen, der an jeder Ecke angehalten ist. Da wir mittlerweile nach 17.30h hatten und die meisten Sehenswürdigkeiten genau dann schließen, beschlossen wir erst einmal zurück ins Hostel zu fahren. Eigentlich wollten wir uns noch mit den Paderborner Studenten, die in Peking ihr Auslandssemester verbringen, treffen, aber der Schlafmangel hielt uns etwas davon auf. Stattdessen begaben wir uns auf den Weg in die nicht allzu weit entfernte Dong’anmen Dajie, wo wir in einer Querstraße den Nightmarket besuchten. Dort gab es neben aufgespießten Seesternen, Seepferdchen und Schildkröten auch noch lebende Skorpione, die kurz vorher gebraten werden, zu essen. Da wir eindeutig keinen Appetit auf solcherlei hatten, entschieden wir uns für gebratene Nudeln. Ziemlich kaputt sind wir dann kurz vor Mitternacht ins Bett gefallen…  und zwar mit sehr großer Erleichterung, da die „Monster-Schnarcher“ mittlerweile abgereist sind.

(Teil 2 unserer Reise folgt in Kürze!)

Skorpione, Schildkröten, Spinnen, Echsen, Würmer,... Ihgitt!

Die Dinger haben noch gelebt!!!

 Schon etwas attraktiver!

Samstag, 5. Oktober 2013

Besuch aus der Ferne

Was einst nach einer Schnapsidee klang, wurde letzte Woche Wirklichkeit: Meine Mädels aus der Heimat (leider ohne Lisa) kamen mich für eine Woche besuchen. Zeitgleich haben sie die Wetter, ob sie es denn tatsächlich schaffen würden oder nicht, gewonnen und dürfen sich nun auf ein Schnitzel Del Sol freuen. ;-) Trotz diverser Auslandsaufenthalte zuvor haben wir es nie geschafft jemanden zu besuchen und umso mehr habe ich mich gefreut als ich Mascha, Sandra und Melanie dann tatsächlich am Flughafen abholen konnte.

 Vereint.

Obwohl die Mädels einen langen Flug hinter sich hatten, machten wir uns am gleichen Tag noch auf den Weg, um die Stadt zu erkunden. Neben dem Hochzeitsmarkt, auf dem Eltern Partner für ihre alleinstehenden Kinder suchen, der mit Werbeplakaten überfüllten Nanjing Road und der perfekten Skyline von Pudong haben wir uns auf den Weg in meine Wohnung gemacht und ich konnte den Mädels zeigen, wie und wo ich hier so wohne. Auch die leckeren Spieße vom Nightmarket durften nicht fehlen!

Eltern mit Steckbriefen der Kinder an den Schirmen befestigt.

Die darauffolgenden Tage verbrachten wir als typische Touristen und klapperten die Hauptsehenswürdigkeiten Shanghais ab (Altstadt, French Concession, Pudong, Bund, Longhua Tempel, Insekten-, Vogel- und Fischmarkt, Xiantiandi...). Außerdem fuhren wir für einen Tag in die nahegelegene Stadt Suzhou, was sich allerdings als Reinfall herausstellte, da die Stadt total überfüllt war und wir mit einer Bustour keine wirklich beeindruckenden Gärten/Parks sehen konnten.

 Jiauze: Nudelteig mit Pork, Crab Meat und Brühe gefüllt

 Ausflug zum Longhua Tempel

 Bootstour durch Suzhou, die sogar ganz akzeptabel war. 

Zu meinen persönlichen Highlights gehörten der Besuch der Vue Bar (eine Open Air Bar ganz oben im Hyatt Hotel mit leckeren Mojitos und Snacks), die Bootsfahrt an der Skyline entlang und ein entspannter Tag im Fuxing Park mit anschließendem Essen bei Element Fresh. Manchmal sind es auch die einfachen Dinge, die einen faszinieren. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Frösche, die wir einen Abend serviert bekommen haben, als wir uns mit einer chinesischen Arbeitskollegin von Melanies Papa getroffen haben…

 Vue Bar mit Sandra, Mel, Mascha, Mira und Susanne. Immer wieder toll!

 Während der French Concession Tour in irgendeiner ehemaligen 
Residenz von irgendwelchen berühmten Menschen.

 Monster-Grillen für den Kampf gezüchtet!

Oriental Pearl Tower.

Besonders interessant war es auch zu sehen, wie schnell ich mich persönlich an das Leben in Shanghai gewöhnt habe. Während die Mädels noch ganz entsetzt von dem Verkehr, den Gerüchen und dem Gedrängel in der Metro waren, kam mir das meiste schon ganz normal vor.

 Huangpu River Cruise bei Dunkelheit.

Und noch einmal der Oriental Pearl Tower. 
Dieses Mal mit Blick von der Bar "Flair" im Ritz Carlton Hotel.

Achja, zufälligerweise hatte ich die Woche keine Uni, da Mascha, Sandra und Melanie genau zur goldenen Woche gekommen sind, was uns beim Buchen noch gar nicht bewusst war. In dieser Woche haben alle Chinesen Urlaub und reisen herum, was wir natürlich auch in Shanghai zu spüren bekommen haben. Die Straßen waren teilweise dermaßen überfüllt, dass man nur in Mäuseschritten vorwärts gekommen ist.

Leicht überfüllte Nanjing Road.


Danke nochmal an Meli, Sandra und Mascha, dass ihr mich besucht habt. Die Zeit war einfach super mit euch! :-* 

Unsere "Super Richie Kappen" beim Ausflug in Suzhou.
Besser Fotos machen als langweiligen Gärten angucken.